»Der Schlaf der Vernunft bringt Monster hervor«

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So heißt die Radierung des spanischen Künstlers Francisco Goya aus der Caprichos-Serie, welche Dämonen zeigt, die sich um einen schlafenden Menschen tummeln. Ich habe diesen Titel für meinen Artikel gewählt, um einen im Geiste schlafenden Menschen zu veranschaulichen.

Die langjährige Erfahrung offenbarte uns längst den typischen Prozess in der Gestaltung einer Beziehung zwischen Mann und Frau.

Das Äußere, irgendwelche Fähigkeiten, Talente und Charakterzüge, erzeugen in einer Partnerschaft gegenseitige Sympathien, möglicherweise körperliche Anziehung. Dabei sind ihre Seelen unterschiedlich weit entwickelt. Wenn sich zwei Menschen mögen, treffen sie damit bereits ihre Wahl und die Felder vereinen sich zu einem gemeinsamen Feld. Das helle Feld des einen und das dunkle Feld des anderen vereinen sich augenblicklich zu einem gemeinsamen grauen Feld. Und wenn sich dabei auch noch die Seelen öffnen, sind die Folgen bedeutend schwerer und langwieriger.

Der Schwächere verspürt eine Erleichterung, da seine Last von der Seele genommen wird und er das Gefühl der Verliebtheit empfindet. Und der Stärkere taucht leidend in die Finsternis ein. Der erste wird mit aller Kraft versuchen, die Beziehung aufrecht zu erhalten, weil er praktisch auf Kosten des Leidens seines Partners regelmäßig Freude gespendet bekommt. Der zweite, da die gegenseitige Anziehung noch besteht, wird vor die Wahl gestellt – die Beziehung aufrecht zu erhalten und damit unweigerlich auf eine tiefere Ebene zu sinken oder den fremden Ballast abzuschütteln, der einen runterzieht.

In diesem für eine Seele wichtigen Moment, stehen die Engel und Dämonen unter größtem Stress. Engel, die wir nicht immer hören, schreien – pass auf, du verlierst deine Seele! Und die Horde von Dämonen steigern dermaßen die körperliche Anziehung, dass die Seele ihre Kontrolle immer mehr verliert und es immer schwerer wird standhaft zu bleiben.

Dieser Zustand kann sehr lange andauern, manchmal über Monate. Die Dämonen haben sich tollkühn festgekrallt! Für sie ist es wichtig, den seelisch schwachen Moment nicht zu verpassen und alles zu tun, um den Menschen zurück ins Dreck zu zerren.

Um der Versuchung aufkommender Intimität entfliehen zu können, müssen Sie Ihren starken Glauben und Ihre Empfindungskraft zurückerlangen. Die Seele wird die Anhaftung der widerlichen Last schnell wahrnehmen und mit dem hormonellen Einfluss und Dämonengeflüster leichter fertig werden können. Stellen Sie sich die Hauptfrage – will ich weiter zum Licht gehen oder sich gehen lassen? Zumindest für eine Weile nach sinnlichem Vergnügen zu leben und den Dämonen zu erlauben, sein Empfinden und Verständnis einzudämpfen – bedeutet, sich im wahrsten Sinne des Wortes aufzuopfern.

Und was gibt es zu der schwächeren Seele zu sagen? Wenn er/sie außer der körperlichen Anziehung zumindest einen Tropfen Liebe, das heißt Fürsorge und Behutsamkeit verspürte, dann wird er/sie die Ablehnung des anderen verstehen. Das wird das Ego natürlich schmerzlich treffen, motiviert aber gleichzeitig immens sich zu entwickeln, seelisch zu reinigen und stärker zu werden – wenn man bei ihm/ihr bleiben will. Die Chance eine Beziehung zu retten – wenn der Wunsch und das spirituelle Potenzial vorhanden sind – besteht nur mit der Bereitschaft sich zum Besseren zu verändern. In unserem Fall ist die Abweisung die beste Hilfe für eine Seele! Möge die aufkeimende Liebe der Leitfaden auf dem Weg zum Licht sein.

Und wenn es keine Liebe gab, wird es eine andere, durchaus erwartete Reaktion auf die Abweisung geben. Es entsteht Groll für die Abfuhr und Eifersucht und Neid zum realen oder imaginären Rivalen. Zudem hindert noch die Eitelkeit den Umstand zu akzeptieren. Und gab es auch nur das kleinste warme Gefühl für den Partner, werden die emotionalen Monster es schnell vernichten.

Das sind nicht nur persönliche Ambitionen eines abgewiesenen Menschen. Nach dem Gesetz der Entsprechung (der Ähnlichkeit), ziehen diese Emotionen eine Armee entsprechender Dämonen an. Diese mächtigen Energieströme der Finsternis, stürzen sich nach dem Willen des Menschen zielgerichtet auf alle, die ihm im Weg stehen. Gleichzeitig wird auf den/die geliebte Person mit einer schrecklichen Kraft eingeschlagen, wobei der Vermittler, das menschliche Instrument dieser finsteren Ströme, dies gar nicht versteht, weil er/sie sich liebend wähnt. Und so eine Art »Liebe« weilt auf der Erde. Unbesiegter Egoismus und seelische Blindheit, rauben dem Menschen die Chance, sein Herz zu öffnen und wahre Freude zu erleben.

Lernen Sie, die Interessen Ihres geliebten Menschen über Ihre eigenen zu stellen. Jeder von uns hat das Recht, seine Seele zu verteidigen, indem wir alles, was uns an geistlicher Entwicklung hindert, meiden. Respektieren Sie diese Wahl! Denken Sie daran, dass die Verantwortung nicht erst mit der Tat beginnt, sondern bereits beim unbewussten Versuch, mit seiner Aufdringlichkeit irgendeiner Seele zu schaden.

Und nun wende ich mich an die stärkeren Seelen. Viele schwächeren Seelen wollen mit euch befreundet sein. Handelt weise und stellt den Kontakt nicht abrupt ein. Man kann immer mit Herzlichkeit, gutem Wort und guter Tat, Geduld und Aufmerksamkeit helfen und dabei die Distanz bewahren. Dadurch sammeln beide Seiten gute Erfahrungen.

Seien Sie auf der Hut, wenn aus der einfachen Sympathie etwas Größeres entsteht. Lernen Sie von Anfang an mit Ihrer Empfindung zu prüfen, in wie weit Sie sich der Beziehung öffnen dürfen. Provozieren Sie niemanden mit Ihren Reizen, wenn Sie keine ernsten Absichten haben – das wird sich negativ auf Ihr Schicksal auswirken.

Und wenn dies bereits geschehen ist, suchen Sie nach einem ehrenvollen Ausweg, beweisen Sie in der Tat, dass Sie eine starke Seele sind. Die Schule des Lebens geht weiter!

Juli 2023
Luzenko, J. N.
(dt. Übersetzung: Lena K.)

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