Der Neid

In meiner Jugend, noch bevor ich mich mit dem religiösen Thema befasste, beschlich mich manchmal ein Gefühl ähnlich dem Neid. Aber ich fand immer einen Weg für ein besseres Leben, ohne andere zu behelligen. Ich machte eine Ausbildung und erhielt einen zusätzlichen Beruf – ein zweites Diplom. Danach arbeitete ich mehrere Jahre in der Wüste - in einer extremen Klimazone. Das heißt, ich besiegte meine Faulheit, lehnte den Komfort des Großstadtlebens ab und erhielt einen überdurchschnittlichen Lebensstandard.

1994 begann mein langer Marsch gegen den dunklen unbekannten Teil meines Bewusstseins. Als ich diverse Emotionen betrachtete, unter anderem auch den Neid, verstand ich, dass er beim starken Wunsch nach etwas sehr Begehrenswertem, was man nicht haben kann, aufkommt. Am Verlangen selbst ist nichts auszusetzen. Aber aus der Unzufriedenheit erwächst der sündige Teil dieser Emotion – die Missgunst, der eigentliche Neid.

Der Neid hat viele Gesichter. Man kann neidisch auf das Talent, die Schönheit, den Besitz, die hohe Stellung, das Glück, den geistigen oder anderen Erfolg etc. anderer Menschen sein. Dabei fehlt es dem Neider an Demut. Er ist mit dem, was er hat und seinem Leben unzufrieden.

Manche bewegten Tage, die dem Menschen vom Licht gegeben werden, sollen helfen, Mängel zu offenbaren, damit man auf sie aufmerksam wird und sie reduziert. Somit ist jeder Tag verdientermaßen nützlich für den Menschen.

Man muss sich vom Neid, wie auch von allem anderen Übel befreien, um wieder auf die sonnige Seite des Lebens wechseln zu können. Keiner stört uns unsere Ziele zu verfolgen, indem wir uns bessern. Bei einem neidischen Menschen hingegen erwächst das brennende Verlangen, dass derjenige, den er beneidet, nicht nur das verliert, was man nicht haben kann, sondern dass er auch jegliches Leid erfährt und am liebsten komplett vom Horizont verschwindet.

Dies entsteht aufgrund des erhöhten Drucks der Finsternis, weil sich die Resonanz des Neides mit dem Ozean ähnlicher Formen verbindet, deren Strom sich um ein Vielfaches verstärkt und auf das Opfer zustrebt. Und hat das Opfer noch so kleinste neidische Resteigenschaften in seinem Charakter, wird der Schlag sein Ziel erreichen. Hier greift das Gesetz der Entsprechung – Gleiches zieht gleiches an.

Was den Neider betrifft, so wird ihn die Rückwirkung – möglicherweise nicht gleich, mit hundert Problemen ereilen. Darüber hinaus blockiert der Neid den Glauben, da er die Arbeit des Solarplexus hemmt, was die Verbindung des Geistes mit dem Körper stört. Der Neid ist auch ein Zeichen für den Mangel an Demut. Dadurch wird die Sündenvergebung desjenigen stark verlangsamt und mit neuem Karma belastet. Neid und Eitelkeit führen zu Unzufriedenheit und Frustration, Feindseligkeit und Aggression. Es ist schwierig mit solchen Menschen in einem Team zusammen zu arbeiten. Anstatt sich zum Ziel zu bewegen, wird die wertvolle Zeit zur Klärung irgendwelcher Verhaltensweisen verschwendet.

Der Mensch wird von Gott niemals mehr erhalten, als er einem anderen selbst geben kann. Wer viel bekommen will, muss auch viel geben können, vor allem herzliche Wärme!

Ich wurde einige Male bestraft, weil ich früher nicht verstand, was Wohlwollen eigentlich bedeutet. Ich half manchen Menschen öfter finanziell aus und hätte nie vermutet, dass ich dadurch selbst materiellen Verlust erleide. Nachdem ich die Lage analysierte, erkannte ich, dass diese Menschen statt dankbar zu sein nur neidisch auf mich waren. Der Neider hatte in etwa folgende Gedanken: Wenn du mir Geld gibst, dann hast du ja Unmengen davon. Wie im Liedtext eines russischen Sängers W. Wysozkij lautet: »...Die haben Geld wie Heu und wir können uns nicht mal Wodka leisten...«.

Das Leben ist ein wunderbarer Lehrmeister. Mir wurde in einer harten Form beigebracht, dass nicht jede Hilfe auch Wohlwollen ist. Man muss empfindsam, intuitiv prüfen, wem und wie man helfen kann. Manchmal ist ein bitteres Wort der Wahrheit die beste Hilfe. Wie dieser Mensch die Wahrheit aufnimmt, ist dann seine Sache, seine Entscheidung.

Um den Neid zu bändigen, braucht man starken Glauben, ausdrückliche Demut und die Priorisierung des geistigen Zieles vor allen irdischen. Denken Sie dran: Wenn sie Neid verspüren, dann haben Sie keinen Glauben, keine Demut und auch kein geistiges Ziel!

März 2023 
J. N. Luzenko

(deutsche Übersetzung: Lena K.)

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